Häufige Fragen

AQS-BW - Messunsicherheit

Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Messunsicherheit - Häufige Fragen

Nichtnegativer Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die der Messgröße auf der Grundlage der benutzten Information beigeordnet ist (Internationales Wörterbuch der Metrologie, VIM, 3. Auflage).

Ja, Messergebnisse können nicht perfekt sein. Alle Analysenergebnisse variieren, weil die Messbedingungen schwanken. Einen großen Teil der Messunsicherheit macht auch die Unsicherheit, ob die Probe bei der Probennahme wirklich repräsentativ und unverfälscht genommen wurde.

Nein, ganz im Gegenteil: Die Kenntnis der Unsicherheit erhöht das Vertrauen, das wir in Messwerte haben können. Erst wenn wir wissen, wie unsicher (oder besser: wie sicher) die Messwert sind, wissen wir auch, wie stark wir solche Messwerte belasten können.

Das muss nicht sein! Die Qualität eines Analysenergebnisses ist dann gut und ausreichend, wenn die Anforderungen, die in dem konkreten Fall an die Sicherheit des Wertes zu stellen sind, erfüllt sind. Die Messung mit kleinstmöglicher Unsicherheit in allen Fällen würde die Analytik unnötig verteuern.

Falls es keine gesetzlichen Vorgaben gibt, erfordert dies eine Abschätzung, welche Folgen ein abweichender Analysenwert hätte. Der Kunde muss entscheiden, was für ihn noch tolerabel ist. Selbstverständlich müssen die analytischen Möglichkeiten berücksichtigt werden. Dabei ist auch zu bedenken, dass zunehmende Genauigkeit (und damit abnehmende Messunsicherheit) fast immer auch mit zunehmendem Aufwand und damit zunehmenden Kosten verbunden ist. Häufig ist zur Klärung dieser Frage ein Gespräch zwischen Kunde und Analytiker notwendig.

Viele wichtige Entscheidungen basieren auf Ergebnissen quantitativer chemischer Analysen; diese Ergebnisse werden verwendet um, zum Beispiel, Ausbeuten zu bestimmen, Werkstoffe auf Spezifikationen oder gesetzlich vorgeschriebene Werte zu testen oder um den finanziellen Wert abzuschätzen. Immer wenn Entscheidungen auf Grundlage analytischer Resultate getroffen werden, ist es wichtig, Hinweise auf die Qualität der Resultate zu erhalten, das heißt, die Zuverlässigkeit zu quantifizieren. (EURACHEM/CITAC-Leitfaden: Ermittlung der Messunsicherheit bei analytischen Messungen)

Dazu gibt es eine große Zahl an Dokumenten. Die nach unserer Ansicht Wichtigsten sind:

Mehr Dokumente finden Sie hier.

Dazu wurde von EURACHEM, CITAC, EUROLAB, NORDTEST und dem UK RSC Analytical Methods Committee ein Leitfaden erarbeitet: Measurement uncertainty arising from sampling - A guide to methods and approaches. Den Guide finden Sie dort auch in deutscher Sprache.

Ein zugehöriges EXCEL-Auswerteblatt finden Sie auf unserer Download-Seite

Zu jeder Angabe einer Messunsicherheit gehört auch die Angabe des verwendeten Vertrauensniveaus. 95%-Vertrauensbereich bedeutet, dass der "wahre" Wert der Messgröße mit 95 % Wahrscheinlichkeit in dem angegebenen Bereich erwartet wird. Wenn eine Standardabweichung angegeben wird (man spricht dann von einer Standardunsicherheit), dann beträgt das Vertrauensniveau lediglich ca. 68 %. Durch die Multiplikation der Standardunsicherheit mit einem Erweiterungsfaktor k, erhält man eine erweiterte Unsicherheit mit einem höheren Vertrauensniveau. Der meist verwendete Erweiterungsfaktor k=2 entspricht ungefähr einem Vertrauensniveau von 95%. Die Angabe einer Messunsicherheit ohne Vertrauensniveau ist wertlos!

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